Väter - Warum sind sie so wichtig?
- doreenroedel0
- 20. Mai 2024
- 6 Min. Lesezeit

Vatersein im Wandel
Väter, die den Kinderwagen schieben, die ihre Kinder aus dem Kindergarten abholen, die ihr Kind im Tragetuch tragen, die ihr Kind wickeln, mit ihm spielen und es fürsorglich umsorgen, sie sind heute aus dem Alltagsbild nicht mehr wegzudenken.
Früher waren die Rollen klar verteilt. Die Männer waren regulär die Haupterrnährer der Familie oder zumindest war die Frau auch neben dem Job diejenige, die für Erziehung, Betreuung und Fürsorge der Kinder zuständig war.
Der Vater war für die finanzielle Versorgung hauptverantwortlich. Die Mutter kümmerte sich um die Kinder und den Haushalt hauptberuflich oder neben dem Job.
Frauen galten lange Zeit als die Experten für Nähe, Bindung und Fürsorge. Selbst die Forschung proklamierte dies seit etwa 100 Jahren. Sie konzentrierte sich auf die Bedeutung der Mütter. Väter kamen dagegen dabei lange nicht vor. Diese Rollenbilder haben sich längst gewandelt.

Ein neues Bewusstsein hat sich etabliert. Viele Paare sind heute bestrebt, sich die Erziehung der Kinder, die Haushaltsführung möglichst gerecht aufzuteilen.
Heute möchten viele Väter teilhaben an dem Aufwachsen, an der Entwicklung ihrer Kinder. Sie möchten sie aktiv dabei begleiten. Im Gegensatz zu ihren eigenen Vätern verbringen die heutigen Männer wesentlich mehr Zeit mit ihren Kindern. Sie interessieren sich für ihre Kinder und für das, was sie bewegt.
Vater sein als aktive Rolle
Die Wissenschaft hat Ihre Einstellung zu den Vätern geändert. Es ist anerkannt, dass die Väter nicht nur biologische Erzeuger sind. Väter haben eine große Bedeutung und Einfluss im Leben und im Aufwachsen ihrer Kinder, der lange Zeit und auch teilweise heute noch unterschätzt wird. Diese neue posititve Rolle der Väter hat eine enorm Wirkung auf die heranwachsende Generation.
Schwangerschaft und Babyzeit
Elternwerden ist ein Prozess. Mit der spürbaren körperlichen Veränderung beginnt er für die Frau. Aber auch für den Mann ist die Schwangerschaft eine gute Vorbereitung für einen neuen spannenden Lebensabschnitt. Um sich auf die Ankunft des Kindes vorzubereiten gibt es für die zukünftigen Eltern Möglichkeiten wie:
Wahrnehmung der Untersuchungen und Ultraschallt-Termine
der gemeinsame Geburtsvorbereitungskurs
Kauf des Kinderwagens
Gestaltung des Kinderzimmers

All dies stärkt auch die Beziehung zwischen den werdenden Eltern. Das ist auch enorm wichtig, da ein Baby das Leben eines Paares komplett auf den Kopf stellt und es auch auf die Probe stellt.
Die Versorgung eines Neugeborenen erfordert ganzen Einsatz 24/7.
Mütter entwickeln durch das Stillen schnell eine besondere Bindung zum Baby. Dies ist den Vätern so nicht möglich. So kann es vorkommen, dass sich manch ein Vater etwas ausgeschlossen fühlt.
Hier hilft es den Vätern, sich von Anfang an intensiv miteinzubringen, so z.B. beim Wickeln, beim Füttern mit Flasche oder dem ersten Brei, aber auch beim Trösten, Spielen und Baden.Dies hilft die Beziehung zum Vater zu stärken.
Auch wunderschön ist eine Bauchmassage oder gemeinsames Kuscheln.
Das Kind fühlt sich um so geborgener und sicherer je vertrauter und inniger diese Verbindung wird. Auch die wachsende Kompetenz des Vaters führt zu einem stärker werdenden Selbstbewußtsein im Umgang mit dem Säugling. Denn je besser ein Vater sein Kind kennt, um so empathischer kann er reagieren.
Er kann immer besser einschätzen, was das Neugeborene braucht, ob eine neue Windel, Zuneigung, Nahrung oder Unterhaltung. Ein Baby kann auch schon ab dem 3. Lebensmonat unterscheiden, ob es gerade von Mutter oder Vater umsorgt wird. Beim Füttern, Tragen und Sprechen gehen Väter oft anders, spielerischer um als Mütter.

Für die Kleinen sind Grimassen schneiden, Kitzeln oder auch leichtes Herumwirbeln faszinierend, aufregend und anregend zugleich.
Die Kleinkindphase
Ob Türme oder Sandburgen bauen, Eisenbahn spielen oder Drachen steigen lassen, jetzt ist die Zeit für die Väter gekommen. Die Väter vertiefen sich oft intensiver in das gemeinsame Spiel als die Mütter. Sie spielen auch anders, wilder, lauter, körperbetonter.
Väter suchen eher die Herausforderung, Kissenschlacht, Toben oder in die Luft werfen, wo hingegen Mütter mehr die tröstende, behütende Rolle einnehmen. Die Kinder und ihre Papas lieben diese besondere Beziehung miteinander und auch die Mütter wissen dies zu schätzen.
Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass gerade diese etwas andere Vorgehensweise der Väter ihre Kinder anders unterstützen, fördern und herausfordern. Alexander Cherdron ein Psychotherapeut beschreibt es mit folgendem Bild: "Die Mutter ist der sichere Hafen, der Vater bereitet auf die rauhe See vor". Der Vater zeit dem Kind die abenteuerliche Seite.
Dies ist für die körperliche Entwicklung und Motorik sehr wichtig. Es geht aber dabei auch um Sozialisierung, Grenzen auszubilden und zu akzeptieren, Gefühle auszuhalten und Regeln einzuhalten. All dies wird spielerisch mit dem Vater erlernt.

Kindergarten- und Schulzeit
Väter bevorzugen auch in dieser Phase eher körperliche Aktivitäten. Sie gehen mit ihren Kindern Fußball spielen, Fahrrad fahren, klettern, reiten oder schwimmen. Sie feuern ihre Kinder gern an durchzuhalten oder sich Herausforderungen zu stellen, neues auszuprobieren.
Ein verlässlicher Vater ist bei all den Unternehmungen wie ein doppeltes Sicherheitsnetz. Mit dem Vater entdecken die Kinder oft die Welt und ungeahnte Möglichkeiten. Ein Camping-Wochenende, eine Kanufahrt oder gemeinsames Budenbauen sind spannend und extrem wichtig für die Entwicklung des Kindes.
Nebenbei werden Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgeprägt und erweitert. Das Kind entwickelt dadurch Selbstbewußtsein und Selbständigkeit, was sich wiederum auf erfolgreiches Lernen in der Schule positiv auswirkt. Auch sprachlich profitieren die Kinder vom Umgang mit ihren Vätern.
Diese erkären Sachverhalte oft anders, nutzen eher Fachbegriffe und reagieren auch lösungsorientierter. Auch dadurch wird den Kindern, eine weitere Perspektive aufgezeigt, sich die Welt zu erschließen.

Vorteil fürs Leben
Auf jeden Fall in der frühen Kindheit ist der Vater ein Vorbild, ein Idol. Aufgrund dessen ist es wichtig, diese Rolle bewußt wahrzunehmen. Söhne werden von den Vätern oft stärker gefordert.
Wettbewerbe, Leistung, Ziellerreichen werden eher thematisiert. Der Sohn schaut sich auch genau an, wie der Vater die Mutter oder auch andere Frauen behandelt und wie er in Streits agiert. Die Beziehungs- und Konfliktfähigkeit des Sohnes hängt also auch von der Prägung durch den Vater ab.
Gibt der Vater ein gutes Vorbild ab, hat es der Sohn leichter, seine Identität zu entwickeln und einen authentischen Zugang zu seinem Geschlecht zu finden. Oft gehen Väter mit ihren Töchtern behutsamer und sanfter um. Doch die Ermutigung und die Bestärkung ihrer Fähigkeiten durch den Vater ist ebenso wichtig.
Der Vater repräsentiert die männliche Welt. Vom Verhalten des Vaters hängt es auch ab, ob das Mädchen zu einer selbstbewußten Frau heranwächst. Einen entscheidenden Einfluss auf ihr Selbstbild hat die Wertschätzung und Unterstüzung durch den Vater.

Fühlen Sich die Töchter vom Vater geliebt, sind sie weniger anfällig für Ängste und Depressionen. Die Erfahrungen in der Kindheit haben sogar Einfluss auf den Erfolg im Berufsleben.
Frauen, die sich in Führungspositionen befinden, wurden oft im Kindesalter von ihren Vätern ermutigt und bestärkt. Für beide, Töchter und Söhne gilt, sie sehnen sich nach Liebe, Anerkennung, Unterstützung, Respekt und nach freier Entfaltung. Der Stolz des Vaters ist für Kinder etwas ganz besonderes.
Folgende Sätze sollte jedes Kind von seinem Vater hören: "Ich liebe dich", Ich bin stolz auf dich", "Ich glaube daran, dass du das schaffst" und "Ich bin immer für dich da und unterstütze dich". Für den Selbstwert eines Kindes sind diese väterlichen Aussagen nicht hoch genug einzuschätzen.
Mut und Selbstvertrauen, Resilienz und Optimismus werden beim Kind dadurch geweckt. Haben wir als Kinder dies erfahren dürfen, stehen wir nach Niederlagen wieder auf, machen weiter. Dies hilft gerade in schwierigen Lebenslagen enorm.

Glückliche Eltern - glückliches Kind
Haben Mutter und Vater eine gute Verbindung zueinander, wirkt sich dies sehr positiv auf das Kind aus. Väter in einer glücklichen Beziehung sind auch besser und engagierter in der Erziehung. Väter zeigen mehr Freude und Einsatz gegenüber ihren Kindern, wenn sie in ihren Partnerschaften glücklicher sind.
Familienleben und den Beruf unter einen Hut zu kriegen, ist auch heute nach wie vor nicht einfach. Dies kennen Frauen schon lange. Doch dies trifft auf Väter, die sich dieser Herausforderung stellen, mittlerweile ebenso zu. Hier hilft ein intensiver Austausch zwischen Vätern und Mütter.
Dies kann dabei helfen, den anderen beser zu verstehen und Lösungen zu finden. Regelmäßige qualitative Paarzeit ist dabei genauso wichtig wie sich auch Zeit allein zu gönnen, um aufzutanken. Familienleben kann sehr auslaugend sein, daher ist es um so wichtiger auf sich zu achten und hier stete Rituale einzurichten.

Gute Väter
So unterschiedlich wie das Leben, kann die Situation für jeden Vater sein, wo er sich beweisen darf. Was zählt, ist die Liebe und das Interesse eines Vaters an seinem Kind. Wer sich für sein Kind interessiert, der nimmt sich Zeit.
Daher ist es so posiitv, dass sich heute 44 % Prozent der Väter Elternzeit nehmen. Die gemeinsame Zeit, das Miteinander, stärkt die Verbindung und lässt das Vertrauen wachsen. Viele Väter teilen heute gern ihre Interessen und beziehen Söhne und Töchter in ihre Hobbys mit ein.
Ob Werkeln, Sport treiben, Angeln oder Fußball spielen, all dies sind wunderbare Gelegenheiten, um Zeit miteinander zu verbringen und gute Gespräche zu führen. Wirkliche Präsenz, auch wenn der Vater wenig Zeit hat, sind unersetzlich und vermitteln dem Kind, dass es angenommen, geliebt, wertgeschätzt und respektiert wird.
Ein Kind spürt genau, ob sein Vater wirklich präsent ist oder mit den Gedanken ganz woanders ist. Nehmen Sie sich als Eltern, egal wie wenig Zeit ist, bewußt Momente, die nur Ihnen und Ihrem Kind gehören. Dies ermöglicht eine große Verbundenheit, die vielem standhält.

Magische Momente mit Ihren Kindern kann Ihnen niemand nehmen und Kinder erzählen oft ein ganzes Leben davon. Im oft hektischen Alltag vergessen wir, wie schnell die Kinder groß werden.
Viel zu früh kommt der Tag, wo die Kinder das Elternhaus verlassen. Daher ist es nur zu empfehlen, die Kinderzeit in vollen Zügen zu geniessen. Denn ist diese Zeit vorbei, kann sie nicht zurückgeholt werden. Diese besondere intensive Zeit mit Liebe und Leben zu füllen ist eine ganz besondere Aufgabe und eine ganz besondere Chance.
Wenn Du dir dabei Unterstützung wünschst, eine intensivere Bindung zu Deinem Kind aufbauen möchtest oder Dir eine stabilere Beziehung wünschst, dann melde Dich gern bei mir. Ich helfe Dir gern!
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